Die Zukunft des Religionsunterrichts aus Elternperspektive
• Verantwortlich: Luisa K. Beck
Wie sieht die Zukunft des Religionsunterrichts aus Elternperspektive aus? Diese bislang nur unzureichend erschlossenen Sichtweisen stellt dieses Promotionsprojekt in den Fokus. Denn wer entscheidet, ob ein Kind Anknüpfungspunkte an Religion haben wird? Wer meldet sein Kind zum Ethik- statt zum Religionsunterricht an? Wessen Einstellungen, Haltungen und Meinungen zu Religion(sunterricht) prägen Kinder von klein auf? Die (der) Eltern.
Deren Perspektive wird nun in einer Mixed-Methods-Studie aufgenommen, die in drei Blickrichtungen zielt. Zum einen ist der Blick in die Vergangenheit der elterlichen Bezugspersonen selbst zu richten, da diese ausschlaggebend für gegenwärtige Haltungen und Entscheidungsprozesse sind. Entscheidend sind dabei verschiedenste (religiös) sozialisatorische Erfahrungen. Diese haben Einfluss auf die Einstellung und die Emotionen, die elterliche Bezugspersonen heute dem Religionsunterricht entgegenbringen und sind damit letztlich maßgebend für das, was Eltern für ihre Kinder wollen. Des Weiteren ist zu fragen, welche gegenwärtigen Faktoren Einfluss auf die Haltungsbildung und den Entscheidungsprozess zum Religionsunterricht haben. Nennenswert scheinen hier das soziale Umfeld wie bspw. die eigene Familie oder auch andere Eltern, Bedingungen an der Schule, aber auch gesellschaftliche Faktoren wie weltweite Krisen oder aber Entscheidungen aus Politik oder den Religionsgemeinschaften. Die dritte Blickrichtung gilt der Zukunft des Religionsunterrichts und dessen für Eltern überzeugende inhaltliche und organisatorische Rahmenbedingungen. Gerade diese Rückmeldungen, die in den Interviews der zweiten Teilstudie vertieft werden, können Tendenzen für oder gegen mögliche zukünftige Organisationsformen des RUs aufzeigen.
Die Ergebnisse dieser Studie, die in Bayern durchgeführt werden soll, werden abschließend diskutiert und als Impulse für die Weiterentwicklung des Religionsunterrichts formuliert. Erst mit der Erhebung umfassender Perspektiven wird ein zukunftsfähiger Religionsunterricht geschaffen werden können.