„Fragilität der Psyche“ als Thema der Religionslehrer*innenbildung
• Verantwortlich: Janine Wolf
Lehrkräfte für die Heterogenität von Lerngruppen zu professionalisieren, ist das Ziel des Projektes ProViel an der Universität Duisburg-Essen. In dessen Teilprojekt „Religion inklusiv“ arbeiten wir über verschiedene Zugänge daran, diesem Ziel für angehende Religionslehrkräfte näherzukommen. Im Fokus stand dabei bislang vor allem die Heterogenität entlang der Dimensionen Gender, Dis/Ability, Religion, soziale Lage und sexuelle Orientierungen. Dabei standen insbesondere in Hinblick auf Dis/Ability vor allem Menschen mit Behinderungen beziehungsweise Schüler*innen mit attestierten sonderpädagogischen Förderbedarfen im Zentrum des religionspädagogischen Diskurses. Diese Perspektive erweitern wir um den Aspekt der psychischen Gesundheit und psychischen Belastungen. Da diese nur im Ausnahmefall Teil eines diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarfs sind, fallen sie gewissermaßen in eine ‚Grauzone‘, die religionspädagogisch im Unterschied zum Umgang mit Behinderungen noch wenig reflektiert ist.
Methodischer Zugang/Vorgehensweise:
• Einarbeitung in die psychologisch-psychotherapeutische Fachliteratur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
• umfassende Literaturrecherche zum Themenkomplex „Psychische Gesundheit/Psychische Erkrankungen/Angst/Depression“ in Religionspädagogik und Theologie
• Untersuchung von relevanten biblischen Texten zu diesem Themenspektrum mit Begriffsanalysen (hebräisch, griechisch)
• Recherche relevanter Themenfelder im Kerncurriculum für Ev. Religionslehre in NRW für alle Schulformen
• Erstellung von Übersichtspapern und Leitfragen für Lehramtsstudierende als Open-Access-Material
Forschungsfragen und -ziele:
• Welche Rolle spielen psychische Erkrankungen für den Religionsunterricht?
• Welche theologischen Deutungsmuster von Angst und Depression finden sich in biblischen Texten und in Unterrichtsmaterial? Welche Deutungsmuster sind konstruktiv, welche destruktiv?
• Was benötigen Religionslehrkräfte, um Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen und Erkrankungen professionell berücksichtigen zu können?